Informationen zum ersten Schmerzforum

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Stuttgart, Freitag den 27. Februar 2009 im Hajek-Saal, 1.Stock Bürgerzentrum West, am Moltkeplatz um 17.00 Uhr hatte das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg eingeladen zu einem „Forum Chronischer Schmerz – Betroffene fragen – Experten antworten“. Das war in recht kleiner Notiz unter den Veranstaltungsmitteilungen zu lesen. Ein gemeinnütziger Verein, von dem Stuttgarter Schmerzpionier Meissner vor fast dreißig Jahren zur Erforschung und Behandlung von chronischen Schmerzen gegründet, hatte das Wohlfahrtswerk für dieses Thema sensibilisiert. Fast zweihundert Stuttgarter kamen.

Was ist an diesem Thema so besonderes dran? Der von der Erasmus Universität Rotterdam
emeritierte Anästhesiologe Professor Wilhelm Erdmann mit internationaler Erfahrung aus Praxis und Forschung vermittelte einen allgemein-verständlichen Einblick in das Thema Schmerz, von dem jeder Fünfte in Deutschland betroffen ist . Schmerz ist niemals sichtbar und doch peinigend real. Ein Privatdozent, mit der Schmerzfortbildung für Ärzte ebenso vertraut, wie mit der praktischen Schmerztherapie für Menschen der unterschiedlichsten Altersgruppen, Roland Wörz, Bad-Schönborn, stellte sich dem Publikum genauso wie eine hiesige Fachärztin, Barbara Steinbrück,
die als ansässige Schmerztherapeutin, Anästhesistin, befragt werden konnte.

Die meisten Fragen kamen von älteren Personen. Gleichzeitig waren drei Heilpraktiker aus Stuttgart und Umgebung eingeladen, Elmar Radzik, Anatoli Matenko und Horst Edelhoff, die ihre unterschiedlichsten Therapieansätze alternativ oder ergänzend zu den etablierten Facharzt-Methoden vorstellen und erklären konnten. Dabei wurde klar, dass Schmerzpatienten viele Möglichkeiten haben, sich helfen zu lassen. Besonders viele Fragen wurden über den Gebrauch von Medikamenten gestellt. Einigkeit bestand schließlich bei allen Experten dass Besserung auch mit Physiotherapie, Medizintechnik, einer Vielzahl von Entspannungstechniken und vor allem sehr viel eigener Aktivität der Betroffenen bewirkt werden könne; jeder Schmerzkranke müsse sich unter der Vielzahl der möglichen Therapiewege den für ihn gangbarsten aussuchen. Besondere Nachgefragen nach medikamentenfreien Möglichkeiten kamen von den jüngeren Betroffenen. Das sehr lebhafte Interesse der Besucher ließ die Organisatoren gleich an eine Nachfolge-Veranstaltung denken, – dann mit einer neuen Zusammensetzung von Schmerztherapeuten der unterschiedlichsten Richtungen. Stimmen von Betroffenen aus dem Publikum beklagten bei den Ärzten vor allen Dingen einen Mangel an Zusammenarbeit untereinander. Gerade Schmerzpatienten befänden sich sehr oft auf einem Irrweg von Therapeut zu Therapeut. Erst nach mehr als zwei Stunden konnten keine Fragen mehr gestellt werden, da der Saal geräumt werden musste.